Der rätselhafte Reiter in Halsbrücke

In Halsbrücke soll ein Reiter ohne Kopf gesehen worden sein. Um Mitternacht sei er im westlichen Teil des Schulhofes in tollem Ritte um die dort stehende Wasserpumpe gejagt. Eine grausige Begebenheit wird mit diesem Spuk in Verbindung gebracht:

Vor vielen Jahren war ein Soldat auf Urlaub heimgekommen. Anderntags fand man ihn tot in der Mulde hinter der Erzschmelze liegen. Sein bester Freund kam in Verdacht, ihn ermordet zu haben. Man konnte ihm jedoch nichts nachweisen. Nach Jahren hatte sich dieser Freund unsittlich an einer taubstummen Frauenperson vergangen. Aus Furcht vor Strafe verübte er Selbstmord. Als Bergmann hatte er von der Grube eine Dynamitpatrone mit nach Hause genommen. Diese hatte er in den Mund gesteckt und mit einer Zigarre angezündet. Die Explosion riss ihm den Kopf weg.

Nach Volksglauben soll nun der Geist des Selbstmörders im Grabe keine Ruhe finden und als nächtlicher Reiter ohne Kopf umherirren. Auch bezeichnen viele dies als Strafe für den Tod des Freundes.

Quelle: Bergmannssagen aus dem sächsischen Erzgebirge, 1985, DvfG, Leipzig

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.