Der Ursprung der Bergwerke bei Nossen

Es wird erzählt, dass Bergwerke an der Mulde gegen Nossen lange vor den Freiberger Silbergruben gangbar gewesen wären. Das Gersdorfer Bergwerk soll unter diesen das älteste gewesen sein und bei folgender Gelegenheit aufgekommen sein:

Im Jahre 733, am Tage Simonis und Judäa, hätte ein Mönch, der Kappenmönch genannt, einen auf der alten, jetzt gänzlich verfallenen Wunderburg bei Roßwein gesessenen Räuber mit Namen Martin Griechen besucht. Darauf habe ihn letzterer, nebst Buhlerin, welche Gertrud hieß, beim Abschied ein Stück des Weges begleitet. Bei dieser Gelegenheit hätten sie unterwegs reiche Erze entdeckt. Der Mönch habe daraufhin seine Kutte für immer abgelegt und der Räuber von seinem Räuberhandwerk gelassen. Dafür hätten sie ein Bergwerk angelegt und reiche Erze gefunden. Auch hätten sie an diesem Orte einen Flecken gegründet, den sie nach des ehemaligen Räubers Buhlerin Gertrud Gersdorf benannten. Das Bergwerk wäre bis zum Jahre 887 angebaut worden. Von da an blieb es aber zwei Jahre lang, einer sich entsponnenen Räuberei halber, liegen.

Von diesem Schicksal sei auch ein anderes Bergwerk, der Goppisch genannt, betroffen worden, dessen Lage sei aber nicht mehr bekannt.

Nach einer weiteren Niederlage von drei Jahren, deren Zeit aber nicht mehr genau angegeben werden könne, hätte man angefangen, zu Erzdorf ein ganz neues Bergwerk herzurichten. In Ermangelung der Bergarbeiter hat ein jeder Bauer dazu zwei Leute schicken müssen. Das Bergamt wäre auf dem späteren Schafhofe gewesen.

Quelle: Bergmannssagen aus dem sächsischen Erzgebirge, 1985, DvfG, Leipzig

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.